
Vegane Piroggen auf schwäbische Art
Vegane Piroggen – klingt gut? Dann bleib dran. Hier gehts heute nämlich um die kleinen leckeren Teigtaschen aus Polen. Wir füllen diese jedoch nicht mit Kartoffeln (auch wenn das in meinem Fall nicht naheliegend ist), Käse und dergleichen… Nein.
Wir füllen die Piroggen dieses Mal mit Sauerkraut und Räuchertofu – typisch schwäbisch eben. Denn ich behaupte ja, dass diese Piroggen auf schwäbische Art daherkommen.
Eins einer Leibgerichte sind schwäbische Krautschupfnudeln. Da war es für mich irgendwie naheliegend, die kleinen osteuropäischen „Ravioli“ (bitte steinigt mich nicht für diesen Vergleich) mit einem Teil der Krautschupfnudeln zu füllen.
Wenn Du keine Krautschupfnudeln kennst, macht das nix. Außer, dass Du etwas wirklich Großartiges verpasst hast bisher. Aber niemand ist unfehlbar und das kannst Du schließlich immer noch nachholen, oder? Wie gut, dass Du in diesem Fall schon mal hineinschnuppern kannst, in die Sauerkraut mit „Speck“ Aromawelt.
Das erwartet dich

Vegane Piroggen - was sind Piroggen überhaupt?
Piroggen kommen ursprünglich aus Osteuropa (und Finnland) und sind ganz simple Teigtaschen (Hefe-, Blätter- oder Nudelteig – da ist die Pirogge nicht wählerisch), die man je nach Region befüllt.
Traditionell werden sie zu Mehreren hergestellt (keine Panik, diese Piroggen bekommst Du ganz easy allein gebacken), in Wasser vorgekocht und dann in Schweineschmalz gebraten. Wir kochen sie zwar auch kurz an, braten sie aber natürlich nicht in etwas vom Schwein, sondern in wertvollem Raps- oder Olivenöl.
Sie erinnern ein bisschen an Ravioli von der Form her und im Prinzip sind sie das wohl auch (oder aber Ravioli sind eigentlich Piroggen?!), füllen kann man sie wie gesagt, wie man möchte. Im „Original“ sind sie oft mit Kartoffeln und Quark ausgestattet.
Schwäbische Füllung für deine veganen Piroggen
Wie gesagt füllen wir die Piroggen mit Sauerkruat und Räuchertofu. Der Räuchertof nimmt hierbei die Rolle von Speck ein, den man normalerweise für schwäbische Krautschupfnudeln verwendet.
Da wir ja aber komplett ohne Tierleid auskommen möchten, mit trotzdem vollem Geschmack, stürzen wir uns auf geräucherten Tofu. Lecker, lecker.
Beides ist supergesund – sowohl Sauerkraut als auch Tofu – also lass dich nicht von der „herzhaften-Hausmannskost-Optik“ täuschen.
So gesund sind Sauerkraut und Räuchertofu
Du hast vielleicht bereits schon mal das Rezept mit den knusprigen Sauerkrauttaschen von mir gesehen oder nachgekocht. Dort habe ich bereits Helme Heines Ode an das Sauerkraut zum Besten gegeben – ich liebe dieses Lied. Und ich liebe Sauerkraut.
Daher möchte ich mich an der Stelle gar nicht so sehr im Sauerkraut-Dschungel verlieren. Hier nochmal in kürzester Kürze die Benefits von Sauerkraut, bevor wir zum Tofu weitertigern:
- hervorragende Vitamin C Quelle
- kann Krebs vorbeugen
- liefert jede Menge Ballaststoffe
- ist roh am gesündesten
- supergut für die Verdauung
- es enthält Vitamin B12 (mehr dazu kannst Du bei den knusprigen Sauerkrauttaschen lesen)
Und wie gesagt, ab gehts jetzt zum Räuchertofu! Tofu ist ja – wie wir alle wissen – eine hervorragende Eiweiß-Quelle für Menschen, die sich pflanzlich ernähren. Und auch, wenn der informierte Pflanzenesser längst weiß, dass Proteinmangel eigentlich kein Thema ist, schadet es nicht, nochmal darauf hinzuweisen. 😉
Aber was kann Tofu sonst noch? Ich kanns dir sagen:
- Tofu gibt es in einer echt großen Auswahl, z.B. geräuchert, in Marinade, mit Kräutern und in diversen Zubereitungsarten
- Tofu ist sehr leicht verdaulich und eignen sich daher für eine Ernährung bei Menschen, die unter Verdauungsproblemen leiden
- Mit 15% pflanzlichem Protein liefert er nahezu gleich viel Eiweiß, wie die meisten Fleischsorten
- Tofu fördert die Blutbildung, denn: 5 mg Eisen stecken in 100 g Tofu – das ist doppelt so viel wie bei den meisten Fleischsorten

So wird Tofu hergestellt
Ganz simpel formuliert, ist Tofu eine Art „asiatischer Käse“ (an jeden Menschen mit asiatischer Herkunft: Bitte verzeih die Beschreibung, ich fand die gerade passend). Um Tofu herzustellen, werden Sojabohnen mit Wasser püriert und dann gefiltert, so werden feste und flüssige Bestandteile getrennt.
Zu der entstandenen Flüssigkeit werden dann natürliche Gerinnungsmittel gegeben, so dass diese (ähnlich wie bei Käse oder Buttermilch) beginnt zu stocken.
Dieses ausgeflockte Sojaeiweiß wird dann zu Blöcken gepresst und verpackt – Fertig ist der gesunde Eiweiß- und Eisenlieferant.

Vegane Piroggen selber machen - los gehts
Auch wenn Du vielleicht erst einmal denkst „Huch, ich soll die Piroggen bzw. den Nudelteig selber machen?“ kann ich dir versprechen, dass das gar nicht so schwer ist. Und schließlich müssen sie keinen Schönheitspreis gewinnen, nur den Preis für eine leckere Tellerauflage. 😉
Der Teig ist schnell geknetet und während er ruht, kannst Du easy peasy die Füllung vorbereiten, bevor es für die Piroggen ab ins heiße Wasserbad geht.
Am besten machst Du dir dazu einen leckeren Feldsalat mit Radieschen, das passt hervorragend dazu – aber auch hier kannst Du natürlich als Beilage wählen, was dir persönlich am besten gefällt.
Ich wünsch dir viel Spaß beim Ausprobieren – lass sie dir schmecken!
Du hast Lust auf weitere vegane schwäbische Rezepte? Dann schau mal hier:

Hey, ich bin Franzi!
Mein Motto lautet: Das Leben ist zu kurz, um schlecht zu essen.
Essen muss aber nicht nur lecker sein! Eine einfache und schnelle Zubereitung sind im Alltag genauso wichtig. Genau solche Rezepte – und noch viel mehr – findest Du hier. Viel Spaß!
Herzliche Grüße, Franzi
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Rezept zum Ausdrucken

Vegane Piroggen nach schwäbischer Art
Kochutensilien
- Kochtopf
- Pfanne
Zutaten
Teigzutaten:
- 300 g Dinkelmehl hell
- 150 ml lauwarmes Wasser
- 50 g Pflanzenjoghurt Soja oder Mandel, Kokos ist zu Geschmacksintensiv für ein herzhaftes Gericht
- 1 TL Olivenöl
- 1 Prise Salz
Alternative zu den Teigzutaten:
- gekaufter Fertig-Nudelteig
Füllung:
- 300 g Sauerkraut, abgetropft
- 1 rote Zwiebel
- 150 g Räuchertofu
- Pflanzenöl zum Anbraten
- Pfeffer & Salz
Anleitungen
Für den Teig:
- Mehl und Salz vermischen
- Joghurt, Wasser und Olivenöl mischen und mit Löffel oder Gabel unter die Mehlmischung rühren
- Teig mit feuchten Händen zu einem elastischen Teig kneten (sollte der Teig zu trocken oder zu feucht sein: gib entsprechend etwas Wasser oder Mehl dazu)
- Teig zu einer Kugel formen und in Frischhaltefolie gewickelt für 30 Minuten in den Kühlschrank legen
Für die Füllung (während der Teig ruht):
- Tofu würfeln und in etwas Öl in einer Pfanne knusprig braten
- Zwiebel würfeln, zum Tofu geben und bei niedriger bis mittlerer Hitze glasig werden lassen
- Sauerkraut dazugeben und alles zusammen bei mittlerer Hitze braten, bis das Sauerkraut stellenweise ebenfalls goldbraun wird
Teig befüllen und garen:
- Jetzt kannst Du den Teig auf einer bemehlten Fläche dünn ausrollen und mit einem runden Ausstecher oder Glas Kreise ausstechen (ca. 7-8 cm Durchmesser)
- Die ausgestochenen Teigkreise mit etwas Wasser bepinseln und mit einem Teelöffel ein kleines Sauerkrauthäufchen auf den Teigkreis setzen
- Eine Hälfte des Kreises umklappen und an den Rändern festdrücken
- Wenn Du alle Kreise/Piroggen gefüllt hast, müssen diese für 5-6 Minuten bei schwacher Hitze köcheln bzw. garziehen
- Piroggen abtropfen und in einer Pfanne goldbraun knusprig braten
- Jetzt noch mit einem Salat deiner Wahl anrichten
- Guten Appetit!
Mein Tipp
